Mit dem Fiat 600 knüpft die italienische Marke im Modelljahr 2025 an große Namen aus der Vergangenheit an und positioniert gleichzeitig ein neues, attraktives Modell im boomenden B-SUV-Segment. Vorgestellt im Jahr 2023 und seit Ende 2023/Anfang 2024 auf dem Markt, versteht sich der neue 600 als größerer Bruder des ikonischen Fiat 500 Elektro. Er löst damit auch den in die Jahre gekommenen Fiat 500X ab und bietet eine modernere Alternative im B-SUV-Segment. Er teilt sich die moderne (e-)CMP-Plattform von Stellantis mit Schwestermodellen wie dem Jeep Avenger oder Peugeot (e-)2008. Angeboten wird der Fiat 600 in Deutschland sowohl als rein elektrische Version Fiat 600e als auch als mildhybridisierte Variante Fiat 600 Hybrid, um unterschiedliche Kundenbedürfnisse anzusprechen. Er soll italienisches “Dolce Vita”-Gefühl mit praktischem Nutzen und moderner Technik verbinden.
Design
Das Design des Fiat 600 ist unverkennbar von seinem kleineren Bruder, dem Fiat 500, inspiriert, wirkt aber gestreckter und erwachsener. Die runden LED-Scheinwerfer mit den charakteristischen “Augenlidern”, die geschwungenen Linien und die freundliche Frontpartie zitieren das Retro-Design des 500. Gleichzeitig sorgen die SUV-typischen Proportionen mit erhöhter Bodenfreiheit und angedeuteten Schutzleisten für einen robusten Auftritt. Fiat legt beim 600 besonderen Wert auf Farbe und verzichtet nach eigenen Angaben bewusst auf Grautöne (“No more grey”-Politik), um mehr Lebensfreude auf die Straße zu bringen.
Im Innenraum setzt sich das vom Fiat 500 Elektro inspirierte Design fort. Ein ovales digitales Kombiinstrument (7 Zoll) und ein großer, zentraler 10,25-Zoll-Touchscreen prägen das Cockpit. Runde Formen, farbige Akzente (je nach Ausstattung) und pfiffige Details wie die magnetische Abdeckung für das große Ablagefach in der Mittelkonsole schaffen eine wohnliche Atmosphäre. Die Materialien sind eine Mischung aus Hartplastik und textilen Elementen, die Verarbeitung ist solide.
Antriebsvarianten und Fahrkomfort
Fiat bietet den 600 in Deutschland mit zwei unterschiedlichen Antriebskonzepten an:
- Fiat 600e (Elektro): Die rein elektrische Version nutzt den bekannten Stellantis-Antriebsstrang der neuesten Generation. Ein Elektromotor an der Vorderachse leistet 115 kW (156 PS) und wird von einer 54 kWh (brutto, ca. 51 kWh netto) Lithium-Ionen-Batterie gespeist. Die offizielle WLTP-Reichweite beträgt über 400 km (bis zu 409 km je nach Ausstattung). Geladen wird serienmäßig mit bis zu 11 kW Wechselstrom (AC) oder optional an DC-Schnellladesäulen mit bis zu 100 kW Gleichstrom (DC), was das Aufladen von 10 auf 80 Prozent in etwa 30 Minuten ermöglicht.
- Fiat 600 Hybrid: Diese Version kombiniert einen 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner (PureTech-Familie) mit einem 48-Volt-Mildhybridsystem (MHEV). Ein kleiner Elektromotor (ca. 21 kW), der im Gehäuse des neuen 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebes (e-DCT6) integriert ist, unterstützt den Benziner. Dies ermöglicht nicht nur eine Unterstützung des Benziners, sondern auch rein elektrisches Anfahren, Rangieren und Fahren bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten, was den Komfort und die Effizienz im Stadtverkehr erhöht. Die Systemleistung beträgt 74 kW (100 PS). Der Fokus liegt hier auf niedrigem Verbrauch und Komfort durch das Automatikgetriebe.
Das Fahrwerk des Fiat 600 ist komfortabel abgestimmt und eignet sich gut für den Stadtverkehr und Überlandfahrten. Die Lenkung ist leichtgängig. Dank der CMP-Plattform ist das Fahrverhalten sicher und unproblematisch, sportliche Ambitionen stehen aber nicht im Vordergrund.
Raumangebot und Praktikabilität
Mit einer Länge von 4,17 Metern sortiert sich der Fiat 600 klar ins B-SUV-Segment ein. Das Platzangebot vorne ist gut. Im Fond finden zwei Erwachsene ausreichend Platz, für drei wird es klassentypisch eng. Die Kopffreiheit im Fond ist trotz der leicht abfallenden Dachlinie noch akzeptabel. Der Kofferraum bietet ein solides Volumen:
- 600 Hybrid: 385 Liter
- 600e: 360 Liter (etwas weniger aufgrund der Batterie)
Durch Umklappen der Rücksitzlehne (60:40) lässt sich das Volumen auf bis zu 1.252 Liter (Hybrid) bzw. 1.231 Liter (600e) erweitern. Zahlreiche Ablagen im Innenraum (insgesamt ca. 15 Liter) erhöhen die Alltagstauglichkeit.
Interieur, Infotainment und Ausstattung
Alle Versionen des Fiat 600 sind serienmäßig mit dem 7-Zoll-Digitalcockpit und dem 10,25-Zoll-Uconnect-Touchscreen ausgestattet. Das Infotainmentsystem bietet eine moderne Oberfläche und unterstützt serienmäßig kabelloses Apple CarPlay und Android Auto. Eine integrierte Navigation von TomTom mit Echtzeit-Verkehrsdaten ist ebenfalls verfügbar (oft Serie in La Prima). Features wie eine induktive Ladeschale für Smartphones, USB-Anschlüsse (auch Typ C) und diverse Komfortfunktionen sind je nach Ausstattungslinie enthalten. Obwohl solide verarbeitet, wirkt die Materialauswahl im Vergleich zu einigen moderneren Wettbewerbern im B-SUV-Segment eher konservativ und haptisch weniger hochwertig.
In Deutschland konzentriert sich Fiat beim 600 hauptsächlich auf zwei Ausstattungslinien:
- Fiat 600 (“Basis”): Nur für die Hybrid-Version verfügbar. Bietet bereits Uconnect 10.25″, Digital Cockpit, Klimaanlage, grundlegende Assistenzsysteme.
- La Prima: Die Top-Ausstattung für Hybrid und 600e. Enthält nahezu Vollausstattung, u.a. Navigation, Rückfahrkamera mit 180°-Sicht, diverse Assistenzsysteme (Level 2 teilautonomes Fahren), Sitzheizung, Kunstlederbezüge, 18-Zoll-Räder (600e) etc.
(Eine frühere “(RED)”-Sonderedition diente oft als attraktive Einstiegsvariante, deren aktuelle Verfügbarkeit nicht mehr gegeben ist).
Technische Daten
Merkmal | 600 Hybrid (100 PS) e-DCT6 | 600e (156 PS) Elektro |
---|---|---|
Motor | 1.2L R3 Turbo + 48V MHEV | Elektromotor |
Leistung | 74 kW (100 PS) System | 115 kW (156 PS) |
Max. Drehmoment | 205 Nm System | 260 Nm |
Getriebe | 6-Gang e-DCT | 1-Gang-Reduktion |
Antrieb | Vorderrad | Vorderrad |
Batteriekapazität (netto) | – (Mild-Hybrid) | ca. 51 kWh |
Beschleunigung 0-100 km/h | ca. 10,9 s | ca. 9,0 s |
Höchstgeschwindigkeit | ca. 184 km/h | ca. 150 km/h (abgeregelt) |
Reichweite (WLTP) | – | bis 409 km |
Verbrauch (WLTP komb.) | ca. 4,9 – 5,1 L/100 km | ca. 15,1 – 15,2 kWh/100 km |
CO2-Emissionen (WLTP) | ca. 110 – 114 g/km | 0 g/km (lokal) |
DC-Ladeleistung (max.) | – | 100 kW |
AC-Ladeleistung | – | 11 kW |
Länge | 4171 mm | 4171 mm |
Breite | 1781 mm | 1781 mm |
Höhe | 1523 mm | 1523 mm |
Leergewicht (EG) | ca. 1350 kg | ca. 1595 kg |
Kofferraumvolumen | 385 – 1252 L | 360 – 1231 L |
Verfügbare Lackierungen
Getreu dem Motto “No more grey” bietet Fiat den 600 in lebhaften Farben an, inspiriert von Italien: Sun of Italy (Orange), Sea of Italy (Türkis/Blaugrün), Earth of Italy (Sand/Beige), Sky of Italy (Himmelblau). Ergänzt werden diese durch klassisches Onyx Black und Ice White.
Sicherheit und Schutz
Der Fiat 600 basiert auf der modernen (e-)CMP-Plattform von Stellantis. Er bietet eine Reihe von Fahrerassistenzsystemen (ADAS), die in der Top-Version La Prima oft gebündelt sind und teilautomatisiertes Fahren auf Level 2 ermöglichen. Dazu gehören u.a.:
- Adaptiver Tempomat mit Stauassistent
- Spurhalteassistent
- Notbremsassistent
- Totwinkel-Assistent
- Müdigkeitswarner
- Verkehrszeichenerkennung
- 360°-Parksensoren und 180°-Rückfahrkamera
Ein offizielles Euro NCAP Crashtest-Ergebnis für den Fiat 600 liegt noch nicht vor. Das technisch eng verwandte Schwestermodell Jeep Avenger erhielt 2023 jedoch nur 4 Sterne, hauptsächlich wegen durchschnittlicher Bewertungen bei den Assistenzsystemen und dem Schutz ungeschützter Verkehrsteilnehmer. Es ist möglich, dass der Fiat 600 eine ähnliche Bewertung erhält.
Preis und Verfügbarkeit in Deutschland
Der Fiat 600e und 600 Hybrid sind im Modelljahr 2025 regulär bei den deutschen Fiat Händlern bestellbar und verfügbar.
Die offiziellen Einstiegspreise positionieren den 600 als stilvolle, aber nicht unbedingt als die günstigste Option im B-SUV-Segment:
- Fiat 600 Hybrid “600” (100 PS) e-DCT6: ab 24.990 Euro
- Fiat 600 Hybrid La Prima (100 PS) e-DCT6: ab 29.490 Euro
- Fiat 600e La Prima (156 PS) Elektro: ab 39.990 Euro
Eine günstigere Basisversion des 600e wurde zwar angekündigt, war aber zum aktuellen Zeitpunkt in Deutschland noch nicht bestellbar. Sollte sie folgen, ist mit einem Einstiegspreis von etwa 35.000 bis 36.000 Euro zu rechnen, was die elektrische Variante deutlich wettbewerbsfähiger machen würde. Die Preise für den Elektro-600e La Prima liegen damit deutlich über der Hybrid-Variante und auf dem Niveau vieler Wettbewerber.
Zuverlässigkeit und bekannte Probleme
Als relativ neues Modell gibt es für den Fiat 600 noch wenige Langzeitdaten zur Zuverlässigkeit. Die verwendete (e-)CMP-Plattform und viele Komponenten (Infotainment, Elektromotor, Hybrid-Systemteile) sind jedoch bereits aus zahlreichen anderen Modellen des Stellantis-Konzerns (Peugeot, Opel, Citroën, Jeep) bekannt und haben sich dort als solide erwiesen. Anfälligkeiten könnten, wie oft bei neuen Modellen, bei der Software des Infotainmentsystems oder der Abstimmung der Assistenzsysteme auftreten.
Garantie
Fiat Deutschland gewährt für den 600:
- Fahrzeuggarantie: 2 Jahre ohne Kilometerbegrenzung (typisch für Fiat).
- Garantie auf die Antriebsbatterie (600e): 8 Jahre oder bis zu 160.000 Kilometer auf eine Mindestkapazität (meist 70% SoH).
- Lackgarantie: Üblicherweise 3 Jahre.
- Garantie gegen Durchrostung: Üblicherweise 8 Jahre. Optional sind Garantieverlängerungen und Wartungspakete erhältlich.
Konkurrenten
Der Fiat 600 tritt in einem sehr beliebten Segment an:
- Fiat 600e (Elektro): Konkurriert mit Peugeot e-2008, Opel Mokka Electric, Jeep Avenger, Hyundai Kona Elektro (kleine Batterie), Mini Aceman (wenn gestartet), Smart #1, MG ZS EV.
- Fiat 600 Hybrid: Konkurriert mit Ford Puma (Mild-Hybrid), Renault Captur (Mild-Hybrid/Full-Hybrid), VW Taigo/T-Cross, Skoda Kamiq, Seat Arona, Toyota Yaris Cross (Full-Hybrid), Hyundai Bayon.
Der Fiat 600 punktet vor allem mit seinem Design und der Wahlmöglichkeit zwischen Elektro- und Hybridantrieb.
Interessante Fakten und Besonderheiten
- Wiederbelebung des historischen Namens “600”, Nachfolger des 500X.
- Charakteristisches Retro-Design im Stil des Fiat 500.
- Angeboten als reines Elektroauto (600e) und als Mild-Hybrid (600 Hybrid MHEV).
- Basiert auf der Multi-Energie-Plattform (e-)CMP von Stellantis.
- “No more grey”-Farbpolitik mit Fokus auf lebhafte Farben.
- Modernes Infotainment mit 10,25″ Screen und Wireless CarPlay/Android Auto Serie.
- Option auf Level-2-Fahrassistenzsysteme.
Unsere Schlussfolgerungen
Der Fiat 600 (2025) ist ein charmantes und stilvolles Angebot im B-SUV-Segment, das italienisches Flair versprüht. Die Wahlmöglichkeit zwischen Elektro- und Hybridantrieb macht ihn für unterschiedliche Nutzerprofile attraktiv.
Vorteile:
- Sehr ansprechendes Retro-Design im Stil des Fiat 500.
- Moderne Elektro- (600e) und effiziente Hybrid-Version (600 Hybrid) verfügbar.
- Gutes Infotainmentsystem mit großen Bildschirmen und kabelloser Anbindung Serie.
- Angenehmer Fahrkomfort.
- Lebhafte Farbauswahl (“No more grey”).
- Umfangreiche Assistenzsysteme verfügbar (in Top-Version).
Nachteile:
- Preislich (insbesondere der 600e La Prima) eher im oberen Bereich des Segments angesiedelt.
- Platzangebot im Fond und Kofferraum nur durchschnittlich für die Klasse.
- Keine stärkeren Motorisierungen oder Allradantrieb verfügbar.
- Sicherheitsbewertung (Euro NCAP) noch offen, aber beim Schwestermodell Avenger nur 4 Sterne.
- Nur 2 Jahre Fahrzeuggarantie.
- Materialanmutung im Innenraum nicht durchweg hochwertig.
Der Fiat 600 ist eine gute Wahl für designorientierte Käufer, die einen schicken Stadt-SUV suchen und entweder den Schritt in die Elektromobilität wagen wollen (600e) oder eine sparsame und komfortable Hybridlösung bevorzugen (600 Hybrid). Er ist weniger auf maximale Praktikabilität als auf Stil und “Dolce Vita”-Gefühl ausgelegt.
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